In diesem Artikel schildert der Autor seine Erfahrungen im Umgang mit der Wut. Eine Schlüsselerfahrung war, die Wut als Geschenk zu verstehen und damit für einen selbst neue Türen öffnen zu können.

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In letzter Zeit habe ich eine sehr interessante Erfahrung gemacht. Es gab Momente, in denen ich plötzlich eine große Wut in mir aufsteigen spürte.
Hierzu gab es verschiedene Auslöser und ich war mir bewusst, dass ich in diesen Momenten wütend auf mich selbst war.
So suchte und transformierte ich den jeweiligen Auslöser (bzw. die Ursache des Auslösers). Prinzipiell fühlte ich mich ausgeglichen und innerhalb weniger Sekunden war ich plötzlich sehr schnell
wütend. Bis ich zur inneren Balance zurückfinden konnte, dauerte es meist einen oder zwei ganze Tage. Mir war es möglich, diese zu beobachten und mich so zu verhalten, dass ich keinen Menschen
verletzte, allerdings konnte ich mich der schönen Momente aber nicht erfreuen, da mich diese Wut sehr vereinnahmte. Durch Klopftechniken, Transformation oder Lichtheilung nahm die Wut dann
spürbar ab und ich fand wieder in mein Gleichgewicht (wie gesagt nach ein oder zwei Tagen).
Nach einer gewissen Zeit bemerkte ich einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Momenten, denn das Muster war stets identisch. So kam ich zu der Erkenntnis, dass ich in diesen Momenten
überfordert war. Letztendlich wurde ich in einer solchen Situation durch meine Überforderung so wütend auf mich selbst, dass ich mich quasi selbst damit lahmlegte (was den Effekt der
Überforderung verstärkte). Als ich dies erkannte, konnte ich die Verweildauer der Wut sehr deutlich reduzieren und feststellen, dass dieses Muster bereits oft in meinem Leben vorkam, mir aber bis
zu diesem Zeitpunkt nicht bewusstgeworden war.
Eine Schlüsselerkenntnis war, dass die Wut mir aufzeigen wollte, dass ich etwas in meinem Leben verändern könnte.
Ich verstand, dass diese quasi eine Art von Hilfe darstellte, um mich weiter entwickeln zu können. Anders formuliert kann ich heute sagen, dass Wut ein Geschenk des Lebens darstellt (in Anlehnung
an das Buch „Wut ist ein Geschenk“ von Arun Gandhi), sich selbst zu hinterfragen und sich selbst zu reflektieren.
Die Wut zeigt mir, dass ich etwas verändern kann in meinem Leben. Beispielsweise kann ich mich mit einer Situation überfordert fühlen oder ich habe noch ein noch nicht (ganz) transformiertes
Thema mit der Situation (jemand spiegelt mir eine Situation oder ein Verhalten). In jedem Falle zeigt die Wut uns Themen, wo wir uns früher selbst verletzt haben und wir wütend auf uns selbst
sind. Werden wir durch die Wut nicht eingenommen, ergeben sich automatisch neue bzw. andere Handlungsoptionen. Dieses Geschenk hilft einem, den inneren Frieden zu finden bzw. weiter diesen Weg zu
gehen.
Autor: Kurt-Christian Adenau