Vor über 10 Jahren wurde in den Niederlanden die Idee des „Care Farming“ geboren, wonach Demenzkranke auf Bauernhöfen betreut und gepflegt werden. Den Berichten nach eine gute Idee, da auf einem Bauernhof immer Arbeit anfällt und die Demenzkranken aufgrund natürlicher Betätigungsfelder in der Gesellschaft integriert bleiben. Zudem werden die Betätigungsfelder individuell festgelegt.
Aus meiner persönlichen Sicht ist die Motivation lobenswert: Integration in die Gesellschaft, Anerkennung und Respekt vor der Lebensleistung dieser Menschen und damit die Aufrechterhaltung der
Wertschätzung! Das finde ich toll!
Die Studie aus den Niederlanden ist lesenswert, insbesondere die Aspekte der Veränderung der Sozialsysteme und des produzierenden Gewerbes (Landwirtschaft) durch Care Farming durch die
Kombination beider Sektoren. Interessant finde ich die Historie Deutschlands und die ersten Forschungen in diesem Bereich von Herrn Thomas van Elsen (2006-2008). Heute besteht die deutsche
soziale Landwirtschaft aus drei Säulen: der Homepage der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Soziale
Landwirtschaft (DASoL), einem Rundbrief der DASoL und dem Netzwerk „Arbeitsfeld Landwirtschaft mit
Allen (alma)“. Bayern scheint hier eine Sonderrolle einzunehmen.
Seit fast genau einem Jahr werden in Hessen Flüchtlinge analog zum Care Farming auf Bauernhöfen integriert (siehe Pressemeldung der hessischen Staatskanzlei vom
24.02.2017).
Quellen:
- Newslichter.de (Artikel vom 14.02.2017)
- Srf.ch (Artikel vom 06.02.2017)
- DASoL-Homepage
- DASoL-Flyer
- Netzwerk "alma"
- PDF: Studie Niederlanden
- PDF: Zeitschrift Green Care, Sonderheft Care Farming
- Staatskanzlei Hessen (Artikel vom 24.02.2016)
Autor: Kurt-Christian Adenau